Tofu (Grundrezept)
Wenn man vegan oder vegetarisch kocht, kommt man um Tofu fast nicht herum. Als Jugendliche hatte ich immer mal wieder eine vegetarische Phase und habe mir dann ab und zu Tofu im Reformhaus gekauft. An anderer Stelle bekam ich ihn nicht und ich erinnere mich noch gut an den kleinen Laden, der mit heutigen Biomärkten nicht zu vergleichen ist.
Mittlerweile bekommt man Tofu in jedem größeren Supermarkt und in diversen Discountern. Dabei variieren Geschmack und Konsistenz je nach Marke massiv. Zum Herstellen von diversen Gerichten, wie Bolognese oder Nachosalat, reicht mir der gekaufte Tofu allemal. Will ich ihn aber nur dezent gewürzt anbraten oder Frittieren, so muss es für mich frischer Tofu sein, weil nur dieser die wunderbare schwammige Konsistenz bekommt.
Frischen Tofu bekommst ihn in Asia-Läden oder kannst ihn, wenn du etwas Zeit hast, einfach selbst machen. Für mich kommt kein gekaufter Tofu an selbst gemachten heran, zumal die Herstellung denkbar einfach ist und nur etwas Zeit erfordert. Du kannst aber auch direkt einen größeren Block machen und ihn ein bis zwei Wochen in leicht gesalzenem Wasser im Kühlschrank aufbewahren, wenn du das Wasser täglich wechselst. Oder du kochst ihn dir Portionsweise ein, wobei sich aber die Konsistenz von cremig zu fest ändert.
Hier zeige ich dir, wie du Tofu mit einfachen Mitteln selbst machen kannst. Einzig Sojabohnen und das Gerinnungsmittel Nigari benötigst du an besonderen Zutaten. Wenn du dann noch einen Pürierstab hast, solltest du alles Weitere in deiner Küche finden. Besitzt du einen Hochleistungsmixer mit Kochfunktion, kannst du dir damit die Arbeit etwas erleichtern.
Eine Tofupresse ist nicht unbedingt notwendig. Die Anschaffung lohnt sich, meiner Meinung nach nur, wenn man regelmäßig Tofu macht. Du kannst den Tofu einfach in einem sauberen Geschirrtuch, das du knapp über der Tofumasse zusammenbindest und dann mit einem Gewicht beschwerst, machen. Oder du baust dir eine ganz einfache Tofupresse selbst.
Meinen Tofu habe ich diesmal in einer selbstgemachten Presse gemacht. Dafür habe ich einen stabilen, sauberen Plastikbecher genommen ( es geht auch eine alte Vorratsdose o.ä.) und habe in den Boden und ca. 1cm hoch an der Becherwand, kleine Löcher gestochen. Wenn dein Becher sehr dick ist, dann kannst du die Löcher auch mit einem dünnen Bohrer machen. Als Pressstempel eignet sich der Deckel eines Marmeladenglases, der gerade so in den Becher passt. Alternativ kannst du dir aus etwas Sperrholz einen individuellen Pressstempel zuschneiden.
Bei der Herstellung des Tofus gibt es zwei Dinge zu beachten, die dir viel Arbeit ersparen können:
- Achte beim Kochen des Sojabohnenbreis darauf einen großen Topf zu nehmen, auch wenn dieser nur halb voll ist. Die Masse schäumt sehr stark und kocht in zu kleinen Töpfen schnell über. Den Herd wieder sauber zu bekommen ist eine wirklich fiese Arbeit.
- Beim Erhitzen des Sojabreis und der Sojamilch immer weiter Rühren, Rühren, Rühren. Ansonsten brennt der Brei/die Milch an und es macht wirklich keinen Spaß den Topf zu schrubben.
Jetzt kannst du loslegen und deinen eigenen Tofu herstellen. Wenn du verschiedene Sorten Tofu machen möchtest, kannst du die Tofumasse noch nach Belieben mit Geschmackszutaten versetzen, bevor du sie in die Presse gibst. Wie wäre es z.B. mit einem Basilikum- oder einem Nusstofu?
Tofu (Grundrezept)
Kochutensilien
- Pürierstab oder Hochleistungsmixer
- Küchensieb
- Kochtopf
- Holzlöffel
- Nussmilchbeutel oder sauberen Nylonstrumpf
- Sauberes Küchenhandtuch
- Mulltuch (optional)
- Schüssel
- Kochthermometer
Zutaten
- 150 g Sojabohnen trocken
- 1 TL Nigari
- 1 L Leitungswasser
Anleitungen
- Die Sojabohnen über Nacht in Wasser einweichen. Morgens abseihen und mit Wasser abspülen.
- Mit dem Pürierstab Sojabohnen und Leitungswasser zu einem Brei verarbeiten.
- Diesen in einem großen (!!!) Topf unter ständigen Rühren 30min köcheln lassen.
- Die Masse etwas abkühlen lassen und in einen Nussmilchbeutel gießen. Dabei die entstandene Sojamilch in einer Schüssel auffangen.
- Den Beutel gut ausdrücken um möglichst viel Flüssigkeit zu erhalten.
- Im Beutel bleibt das sogenannte Okara zurück, welches viele Ballaststoffe enthält. Es lässt sich gut weiterverarbeiten, z.B. beim Brotbacken.
- Die Sojamilch in einem Topf unter Rühren auf ca. 75°C erhitzen. und den Topf vom Herd nehmen.
- Das Nigari mit 2EL warmen Leitungswasser anrühren und zügig in die warme Sojamilch einrühren.
- Einen Deckel auf den Topf legen und der Sojamilch 10 bis 20min Zeit geben um zu Gerinnen.
- In ein Sieb ein Küchenhandtuch legen, die geronnene Sojamilch hineingießen und ca. 10min abtropfen lassen. Dabei die Sojamolke auffangen, da man diese weiterverarbeiten kann. ( Hefeteig wird z.B. durch sie sehr fluffig)
- Die abgetropfte Masse in eine, mit einem Mulltuch ausgelegte, Tofupresse geben, mit ca. 1kg beschweren und je nach gewünscher Festigkeit 0,5-2h pressen.
- In leicht gesalzenem Wasser in einer fest verschlossenen Dose ist der Tofu ca. ein bis zwei Wochen haltbar, wenn das Wasser täglich gewechselt wird.
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