Veganer Sauerbraten auf einer Platte. Dahinter steht eine Schüssel mit Knödeln. Im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum zu sehen.

Veganer Sauerbraten

Dieses Jahr wollte ich etwas ganz Besonderes fürs Weihnachtsessen vorbereiten. So habe ich mir in den Kopf gesetzt einen veganen Sauerbraten zu machen. Das Ergebnis hat meinen Mann und mich begeistert und Kindheitserinnerungen geweckt. Den leckeren Sauerbraten wird es ganz traditionell mit selbst gemachten Kartoffelknödeln und Apfelrotkohl geben. Dazu dann noch die himmlische Bratensauce mit Rosinen und das Festtagsessen ist komplett.

Mein Sauerbraten kommt ohne ausgefallene Zutaten aus. Einzig das Gluten findet man nicht unbedingt in jedem Haushalt. Wenn du aber gerne Fleischalternativen isst, sollte es in deinem Vorrat nicht fehlen. Gluten bekommt man mittlerweile auch in einigen Supermärkten, meist unter dem Namen “Seitanfix”. Du kannst aber auch mal bei Mühlen in deiner Nähe nachfragen. Dort gibt es Gluten meist recht günstig und in größerer Menge zu kaufen. Ich kaufe meist einen 2,5kg Sack und komme damit eine ganze Weile aus.

Nun aber zur Herstellung des Bratens. Wenn du ihn für Weihnachten machen möchtest, dann musst du früh genug anfangen, da der Sauerbratenrohling fünf Tage in seiner Marinade ruhen sollte. In dieser Zeit nimmt er die wunderbaren Aromen der Gewürze und des Essigs an und erhält so seinen typischen Geschmack.

Veganer Sauerbraten auf einer Platte. Dahinter steht eine Schüssel mit Knödeln. Im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum zu sehen.

Nach der knappen Woche im Marinadebad, ist der Sauerbraten nicht so viel Arbeit, benötigt aber trotzdem noch etwa Zeit zum Garen. Zwischendrin hast du auf jeden Fall noch genug Zeit ein paar leckere Kartoffelknödel zu machen. Hier findest du mein Rezept für Kartoffelknödel. Wenn du die Füllung in diesem Rezept einfach weglässt, passen die Knödel perfekt zum Sauerbraten und der köstlichen Sauce.

Wenn du den Sauerbraten mit Kartoffelknödeln machen möchtest, dann empfehle ich dir zuerst die Kartoffeln im Ofen zu garen. In der Zeit bis die Kartoffeln gar sind, hast du Zeit den Sauerbraten von allen Seiten in Öl anzubraten. Dann gibst du ihn zusammen mit etwas Suppengemüse, ein kleines Stück Lebkuchen und Marinade in einen Topf und lässt ihn 30min. schmoren. Wenn die Kartoffeln gar sind, kannst du den Braten aus dem Topf nehmen und zusammen mit dem Gemüse und dem Sud in eine Auflaufform geben. So hat der Ofen schon die perfekte Temperatur um den Sauerbraten zu garen.

Es folgt etwas Zeit in der die Kartoffeln abkühlen müssen. Diese Zeit eignet sich perfekt um in der Küche etwas sauber zu machen und Alles, was nicht mehr benötigt wird zu spülen. Je nachdem wie schnell du bist, kannst du sogar noch den Tisch eindecken. Dann kannst du die Kartoffelknödel vorbereiten und beiseite stellen. Wenn der Sauerbraten ca. 30min im Ofen war, stell einen großen Topf mit Wasser auf den Herd auf hoher Stufe, um später die Knödel zu garen. Wenn das Wasser kocht, gib die Knödel hinein und dreh die Hitze runter. Falls du Rotkohl aus dem Glas verwendest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt ihn in einem Topf auf kleiner Hitze zu erwärmen. Ein paar Wacholderbeeren und ein Lorbeerblatt geben ihm noch mehr Aroma. Dann kommt der Braten aus dem Ofen und der Gemüsesud wird durch ein Sieb in einen Topf gegossen. Der Sauerbraten darf weitere 10-15min in den Ofen um etwas fester zu werden.

Das Gemüse im Sieb kannst du ordentlich mit einem Löffel ausdrücken um nichts von dem guten Sud zu verschwenden. In diesen Topf kommt nun der Rest der Marinade, sowie eingeweichte Rosinen. Alles wird zusammen aufgekocht und mit Speisestärke gebunden. So sollte Sauerbraten, Sauce, Rotkohl und Knödel nahezu zeitgleich fertig werden und einem gemütlichen Weihnachtsessen im kleinen Kreis steht nichts mehr im Wege.

Veganer Sauerbraten auf einer Platte. Dahinter steht eine Schüssel mit Knödeln. Im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum zu sehen.
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Veganer Sauerbraten

Vorbereitungszeit30 Minuten
Zubereitungszeit1 Stunde 30 Minuten
Ruhezeit in der Marinade5 Tage
Portionen: 5 Personen

Zutaten

Marinade

  • 2,5 Zwiebeln
  • 1 TL Gemüsebrühpulver
  • 6 Wacholderbeeren
  • 20 Pfefferkörner
  • 1 Msp. Piment gemahlen
  • 3 Nelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Salz
  • 475 ml Wasser
  • 310 ml Weißweinessig

Braten

  • 285 g Kidneybohnen abgegossen
  • 50 ml Marinade gesiebt
  • 1 EL Backkakao
  • 1 TL Salz
  • 1 Pr. Pfeffer
  • 30 g rote Beete
  • 60 g Paniermehl
  • 100 g Gluten

Sauce

  • 1 Lebkuchenplätzchen
  • 1 Möhre
  • 1 Selleriestange
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Rosinen
  • 1 EL Speisestärke

Anleitungen

Marinade

  • Alle Zutaten für die Marinade bis auf den Essig in einem großen Topf kurz aufkochen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  • Essig in die erkaltete Marinade geben.

Braten

  • 50ml Marinade sieben. Gemüse und Gewürze aus dem Sieb zurück in den Topf mit Marinade geben.
  • Abgetropfte Kidneybohnen, die 50ml Marinade, Kakaopulver, Salz, Pfeffer und rote Beete mit einem Pürierstab oder Hochleistungsmixer gut pürieren.
  • Paniermehl und Gluten hinzugeben und die Masse gut mit den Händen verkneten.
  • Nach ca. 5-10min. kneten die Masse in eine ovale Bratenform bringen.
  • Den Braten eng in ein sauberes Küchentuch wickeln und in den Topf mit der Marinade legen. Das Bratenpäckchen sollte möglichst komplett mit Flüssigkeit bedeckt sein. Zur Not etwas mehr Marinade herstellen und im Topf auffüllen.
    ACHTUNG: Das Handtuch wird bei dem Vorgang ordentlich eingesaut, daher nicht das beste Tuch verwenden.
  • Nun muss der Braten 5 Tage an einem kühlen Ort ziehen. Falls er bei dir nicht ganz mit Flüssigkeit bedeckt ist, solltest du ihn jeden Tag wenden.
  • Nach den 5 Tagen den Braten aus der Marinade nehmen, aus dem Tuch wickeln und mit einem Tuch trocken tupfen.
  • Die Marinade durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit auffangen.
  • Etwas Marinade in eine kleine Tasse geben und die Rosinen darin einweichen lassen.
  • In einem Topf, in den der Braten gut hinein passt, so viel Öl erhitzen, dass der Topfboden dünn mit Öl bedeckt ist.
  • Den Braten nun sehr vorsichtig in das heiße Öl legen. Dabei sehr vorsichtig sein, da der Braten recht weich ist und weil das heiße Öl spritzen wird.
    Es besteht die Gefahr sich sonst Verbrennungen zuzuziehen.
  • Die Temperatur des Herds etwas herunterdrehen und den Braten von beiden Seiten gut anbraten. Beim Wenden sehr vorsichtig sein, da der Braten schnell zerbrechen kann.
  • Ist der Braten von beiden Seiten schön dunkel, das Gemüse und etwas von der gesiebten Marinade mit in den Topf geben.
  • Bei geschlossenen Deckel und mittlerer Hitze den Braten 30min. schmoren lassen.
  • Anschließend den Braten, sowie das Gemüse in eine Auflaufform überführen. Das Stück Lebkuchen hinzugeben und bei 180°C Umluft für 20 min. backen. Dabei immer wieder ein wenig Marinade über den Braten gießen, wenn die Flüssigkeit verdampft ist.
  • Den Braten wenden und weitere 20 min backen. Verdampfte Flüssigkeit durch Marinade ersetzen.
  • Nach der Gesamtbackzeit von 40 min. die Auflaufform aus dem Ofen nehmen, den Braten auf einen Teller legen und Gemüse, sowie Brühe durch ein Sieb in einen Topf gießen. Den Braten zurück in die Auflaufform legen und weitere 10-15 min. bei 180°C Umluft backen, damit die Konsistenz fester wird.
  • In dieser Zeit den Gemüsesud durch das Sieb drücken um das Gemüse zu entfernen.
  • Den Rest Marinade, die Rosinen samt Marinade und 200ml Wasser zum Gemüsesud geben und aufkochen.
  • 1EL Speisestärke mit 2EL kaltem Wasser anrühren und in die Sauce einrühren. Ein paar Minuten köcheln lassen.
  • Braten aus dem Ofen nehmen, ca. 5min. ruhen lassen und zusammen mit der Sauce servieren.

4 Kommentare

    1. Hallo Veronika.
      Das ist eigentlich egal, da das Rezept mit beidem funktioniert. Primär ist die Rote Bete für die Farbe zuständig.
      Gerne. Ich hoffe der Braten wird dir schmecken.

  1. Super, vielen Dank.
    Es hat so hervorragend geschmeckt, dass das Rezept in meine Sammlung für besonders Feines aufgenommen wird.
    Möglicherweise ist die gekochte Variante der Bete etwas für Leute, die keinen Hochleistungsmixer haben.

    1. Das freut mich wirklich sehr, Veronika. Danke für dein Feedback.
      Stimmt, gekochte rote Bete sollte man mit dem Pürierstab wesentlich besser fein bekommen als rohe.
      Eine gute Anmerkung von dir, die für Menschen ohne Hochleistungsmixer sehr nützlich sein wird.

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